Tipps und Tricks
Tipps und Tricks
Leiterplatten aufarbeiten
Sind die Leiterplatten sehr verdreckt, kann man sie in die Spülmaschine tun - keine Angst, sie überleben es. Es ist auch möglich sie mit einem nicht schäumenden Spülmittel zu reinigen, von einer Reinigung mit Alkohol oder gar mit Aceton würde ich abraten.
Beim Austausch von Bauelementen sollte man behutsam vorgehen und nicht gleich jedes Bauelement gegen ein Neues austauschen. Die Geräte stammen aus aus den 70ern und so sollte es auch bleiben, nur eben fit für die nächsten Jahrzehnte. Transistoren würde ich z.B. nur wechseln, wenn sie defekt sind. Sie gegen rauscharme Typen zu tauschen bringt nicht viel, da das Bandrauschen um ein Vielfaches höher ist als das Rauschen der Transistoren. Alle Elkos mit Blockkondensatoren zu versehen halte ich persönlich auch nicht für Sinnvoll, es bringt weder messtechnisch etwas, noch was ich hätte hören können. Aber das ist Ansichtssache und geht in die Richtung Kabel zu verwenden, die aus sauerstofffreien Kupfer hergestellt wurden, bei denen jedes Atom per Hand ausgerichtet wurde.
Einige Teile müssen getauscht werden, andere hingegen würden noch etliche Jahre durchhalten - den Umfang der Revision muss jeder für sich festlegen.
Einstellregler mit einem Kohlestift haben im Allgemeinen ihre Zeit hinter sich und sollten ausgetauscht werden, solche mit einem Schleifer aus Metall halten meistens noch. 20 kΩ Einstellregler werden nicht mehr produziert und müssen durch 25 kΩ ersetzt werden. Ein 100 kΩ Widerstand parallel zum Einstellregler erzeugt die gewünschten 20 kΩ.
Die weißen Elkos ("Schiffchen") sollten auf jeden Fall ausgewechselt werden.
Elkos habe ich generell gewechselt, wobei sich herausgestellt hat, dass bei fast allen noch hervorragende Werte gemessen werden konnten. Tantal-Kondensatoren gegen Elkos oder Folienkondensatoren auszutauschen kann durchaus etwas bringen, denn der eigentliche Kondensator ist nur durch eine Lackschicht geschützt, die nach den Jahren porös geworden sein kann.
Goldkontakte mit einem Glasradierer zu putzen ist auch keine gute Idee, denn die hauchdünne Goldschicht wird dabei meistens weggeputzt - übrig bleibt dann die darunter liegende Kupferschicht, die schnell oxidiert. Die Kontakte in Wellenschalteröl zu ertränken ist genauso falsch. Die Kontakte vorsichtig mit Alkohol reinigen sollte reichen, ggf. sind die Kontaktfedern durch neue zu ersetzen, da sie mit den Jahren ihre Spannkraft verloren haben.
Kleine Ursache - große Wirkung
Mein Vorgänger hatte es hinbekommen, die Schrauben für die Bandteller zu vermurksen. Na, ein paar M3-Schrauben werden sich doch noch finden lassen. Gesagt, getan - neue gutaussehende Schrauben hinein und gut ist es. War es aber nicht, ich bemerkte, dass die großen Spulen eierten, das hatten sie doch sonst nicht getan. Der Grund lag bei den neuen Schrauben, deren Kopfdurchmesser einen halben Millimeter kleiner war und somit konnten die Bandteller nicht genau mittig angeschraubt werden. Die teuren Schrauben aus der ,Bucht‘ müssen es nun wirklich nicht sein, ich hab mich erst einmal mit Senkkopfschrauben beholfen. Sie ziehen die Bandteller automatisch in die richtige Position. Also, bei Allem was getauscht oder erneuert wird, gut nachdenken.
Reparatursätze
werden vielfach im Netz angeboten. Für den Einen mag das ja ganz praktisch sein, ich suche mir die Teile, die ich benötige und nur die, lieber selbst bei den Elektronikversendern zusammen.
Gehäuse aufarbeiten
Das Nussbaum-Dekor ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber es war damals in. Mit den Jahren ist es doch etwas ausgeblichen und unansehnlich geworden. Einmal mit Möbelpolitur drüber und schon ist es gut, so einfach ging es dann doch nicht. Hilfe gab es mal wieder bei Mr. Google: Das Gehäuse mit Teakholz-Öl einreiben und einziehen lassen, das Ganze mehrmals wiederholen (vorher mit einem feuchten Lappen vom Staub befreien). Das Ergebnis lässt sich sehen.