RFT  BG 26

 
 

Im Internet (wo sonst?) stieß ich auf das BG26 und da fiel mir ein, das das mein erstes Tonbandgerät war. Ich hatte es fast vergessen und kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wann ich es bekommen und wie lange ich es besessen hatte. Es muss irgendwann Mitte bis Ende der 60er Jahre gewesen sein. Ich habe dann ein ,gut erhaltenes‘ Gerät für den Preis von 10 € ersteigert.

Was an diesem Gerät gut erhalten sein soll, hat sich mir bis heute nicht erschlossen. Die Abdeckhaube fehlte, das Gehäuse war (zum Glück hinten) mehrfach gebrochen und nach dem Einschalten passierte nichts. Schnell stellte sich heraus, das die Sicherungshalter stark korrodiert waren und somit kein Strom fließen konnte.


   
  


Als viel schwieriger stellten sich die defekten Antriebsriemen heraus. Der Capstanantrieb und das Zählwerk konnten erst einmal mit vorhandenen Gummiriemen bestückt werden. Der Antrieb für den rechten Wickelteller erfolgte über einen gummierten Geweberiemen, der nicht mehr zu beschaffen war, hier habe ich einen Riemen aus Wildleder zusammengeklebt, der griffig ist und in der Länge nicht nachgibt. Das BG26 ist ein Halbspur-Mono-Gerät und soll nicht ständig laufen, aber seine Funktion demonstrieren können, deshalb wurde auf eine komplette Restaurierung verzichtet, zumal das äußere Erscheinungsbild nicht so berauschend ist.


   
   


Das BG26 weist einige Besonderheiten auf, die ich bei späteren Geräten vermisst habe, so wurden zwei Bandfühlhebel verbaut, die auf Bremsen für die Wickelteller wirken, das Ergebnis ist ein sehr gutes Wickelverhalten des Bandes. Desweiteren verfügt das BG26 über einen Bandende-/Bandrissmechanismus, der über einen Magneten alle Laufwerksfunktionen abschaltet. Dieser Magnet tritt auch bei Netzausfall in Kraft, so das keine Dellen in den Andruckrollen hinterlassen werden.


   
  


Das Gerät ist servicefreundlich aufgebaut, so sind Netzteil und Zentralplatine mit Steckverbindern ausgestattet und lassen sich so schnell aus- und einbauen. Die Platine ist zudem noch klappbar.


Für ein Gerät aus den 60ern ist es modern aufgebaut und war damals eines der Ersten, die die runde Kofferform hinter sich ließ. Die Bandführung ist zwar gewöhnungsbedürftig, unterstützt aber den Charme des alten Gerätes. Ich bin froh, interessierten Gästen, mein erstes Tonbandgerät vorführen zu können.