N 4450
N 4450
Obwohl ich es mir fest vorgenommen hatte, keine Philips mehr zu erwerben, hab ich es doch wieder getan. Mit 3 Geschwindigkeiten, 3 Motore und 6 Köpfe, sowie Autoreverse und große Spulen (26,5 cm), Zeitschaltuhr und und und ... macht das Gerät schon etwas her. Von einem 4-Spur-Gerät kann man zwar nicht die Qualität eines Zweispurers erwarten, aber sehen wir mal.
Autoreverse brauche ich nicht wirklich und die 6 Köpfe machen ein Einmessen der Maschine auch nicht gerade leicht. Die Maschine ist in einem noch guten Zustand, wie bei fast allen N4450 ist das Rollo für die vorderen Buchsen nur noch Ansatzweise vorhanden. Ein Vorbesitzer hat die Riemenpest beseitigt und neue Riemen aufgezogen, leider sind noch einige Teerreste, die heruntergetropt waren, vorhanden.
Das Gerät ist ein Blender und auch wieder nicht. Ich bin mir nicht sicher, wie ich die N4450 einordnen soll. Die Flachbahnregler sind in Wirklichkeit nur normale Drehpotis, die durch eine Schnecke mit einem Schieber angetrieben werden.
Die zu kleinen Motörchen schaffen es zwar große Spulen zu bewegen, aber Alu-Spulen oder sogar Kelche sollte man sich verkneifen. Eine leere 26,5 cm Plastikspule wiegt weniger als 200 g, eine Aluspule mit Kelch dagegen ca. 500 g und dafür sind die Lager nicht ausgelegt.
Die Elektronik ist auf diversen Einzelplatinen verteilt, die sind übersichtlich und gestatten eine einfache Fehlersuche und Reparatur. Lediglich die direkten Steckverbinder verursachen manchmal Kontaktprobleme. Von einer ,Reinigung‘ mittels Glashaarradierer möchte ich dringend abraten, man entfernt nur die hauchdünne Goldschicht und übrig bleibt eine saubere Kupferschicht, die sofort wieder anfängt zu korrodieren. Das einzige Manko der Elektronik ist das Netzteil, hier wurden, wahrscheinlich aus Mangel an richtigen Bauteilen, zwei mal zwei Brückengleichrichter parallel geschaltet, später dann sogar zwei mal vier Brückengleichrichter. Da eine Parallelschaltung von Brückengleichrichtern immer problematisch ist, hat ein Vorbesitzer die Brückengleichrichter durch zwei ,Kräftige‘ ersetzt.
Die Umschalter für die einzelnen Betriebsmodi haben einen Lichtleiter eingebaut, so wird für jeden Schalter nur eine Glühlampe benötigt, die gleichzeitig die hinteren Anschlussbuchsen beleuchtet. Das Gerät ist gute Mittelklasse und macht beim Betrieb über eine Anlage keine schlechte Figur. Der eingebaute Verstärker genügt heutigen Anspüchen nicht so ganz, hat aber für eine Party die nötigen Reserven.
Schon allein wegen der Größe ist das Gerät ein Hingucker und wenn die kleinen Motoren nicht wären, würde ich es als ,meine‘ 4-Spur-Maschine einsetzen.
Das Zählwerk läuft leider nur manchmal mit, am Antriebsriemen liegt es jedenfalls nicht. Die Tonköpfe sind in gutem bis sehr gutem Zustand, alle Laufwerksfunktionen sind gegeben - es läuft also Alles, nur noch nicht perfekt.
Jetzt will die Maschine anscheinend eine komplette Revision, die Bremse des rechten Bandtellers greift nicht mehr; beim Anschalten läuft der Capstanmoter nur manchmal an ...
Zählwerk und Bremsen liefen wegen verharztem Fett nicht mehr richtig, nach einer Säuberung und neuer Schmierung ist dieser Fehler wieder behoben. Beim Capstanmotor lag es an Kontaktproblemen mit den Steckverbindern, da muss ich wohl irgendwo herangekommen sein, jetzt läuft er wieder richtig an.
Nun hat sich auch noch eine Glühlampe verabschiedet und der rechte Endverstärker läuft nicht, hatte die Maschine bis dato nur über einen externen Verstärker betrieben - mal sehen, was sonst noch alles passiert.
So sieht die ausgabaute Verstärkereinheit aus:
Ein Vorbesitzer hat zwar die Riemen erneuert und die zugehörigen Teile von der Riemenpest befreit, aber auf der zentralen Leiterplatte hat sich noch so einiges an ,Schmadder‘ abgelagert, der nicht so einfach zu beseitigen war.
Das Meiste habe ich abbekommen, leider auch etwas vom grünen Lötstoplack.
Die Lampen sind gewechselt und der Ausfall des rechten Endverstärkers lag nicht an der Endverstärkerplatine, sondern es war ein Haarriss unter dem ,Geschmadder‘ auf der Hauptplatine.